Asbestose bleibt in der Regel jahrzehntelange oft unbemerkt (symptomlos) und beginnt schleichend. Die Latenzzeit, genauer gesagt die Zeit von der Inhalation bis zum Ausbruch der Lungenkrankheit, kann zehn bis mehrere Jahrzehnten dauern, auch nach Wegfall der Staubexposition, bis die ersten Symptome auftreten bzw. bis die Lungenkrankheit diagnostiziert wird. Die Krankheit schreitet langsam in Schüben, aber unaufhaltsam bis zum Tod fort.
Eine frühzeitige Diagnose der Asbestose ist schwer (symptomlos), da die Symptome anfänglich übersehen werden und sich stark an andere Krankheitsbilder; die eine Erkrankung der Lunge und Atemwege ähnelen. Die Diagnose gründet sich auf die klinische Untersuchungen (die Auskultation der Lunge mit dem Stethoskop), Lungenfunktionsteste (Lungenfunktionsprüfung), Röntgenbefunde (Computertomografie) und Arbeitsplatzvorgeschichte (Anamnese). Gerade röntgenlogische Untersuchungen (ILO-Klassifikation (International Labour Office)) können die verschiedene Stadien des Krankheitsverlaufs gut erkennen. Die ersten Anzeichen im Röntgenbild sind netzförmige, feinfleckige oder wabenförmige Lungenzeichnungen, verkalkende Ablagerungen (Plaques) sowie einzelne dichte homogene Fleckschatten über beide Lungen. Im weiteren Krankheitsverlauf vergrößeren sich die Knoten und Verschattungen und schmelzen sich zur größeren Schweilen. Später sind Schrumpfungszeichen (Kavernen) zu erkennen.